
Manchmal tragen wir alte Gefühle mit uns herum, die gar nicht mehr ins Jetzt gehören. Sie tauchen auf wie aus dem Nichts, machen uns wütend, traurig oder starr. Meist stecken dahinter gespeicherte Emotionen – Überbleibsel alter Verletzungen, die unser Körper irgendwo ablegt, damit wir weiter funktionieren können.
Heilung heißt: wir holen sie zurück ans Licht, würdigen sie – und lassen sie gehen.
Alles, was du brauchst: etwas Zeit, ehrliche Aufmerksamkeit – und ein Magnet, das kann ein magnetischer Massage Roller sein, zur Not reicht auch ein Kühlschrankmagnet oder die Fingerspitze).
Gespeicherte Emotionen & emotionale Wunden
Emotionen können sich tief in uns festsetzen – im Bauch, im Herz, in den Muskeln, vielleicht sogar im Zellgedächtnis. Sie bleiben dort, bis wir bereit sind, sie anzuschauen.
Hinter jeder gespeicherten Emotion steckt eine Wunde. Vielleicht wurdest du als Kind angeschrien, übersehen, beschämt. Um zu überleben, hast du dich geschützt – die Wunde zugedeckt, das Gefühl weggesperrt. Doch im Alltag triggert ein ähnlicher Moment dieselbe Reaktion wieder.
Schritt 1: Finde die Wunde
Spüre in dich hinein. Wo sitzt das Gefühl im Körper? Welche Erinnerung, welche Szene taucht auf?
Manchmal hilft ein Muskeltest (Kinesiologie – Beispiel siehe unten), manchmal auch schlicht die Intuition. Stelle Fragen, höre auf die Bilder, die hochkommen.
Du musst die Geschichte nicht bis ins Detail ausgraben. Es reicht, das Gefühl klar zu benennen und seinen Platz in deinem Körper zu spüren.
Schritt 2: Das Gefühl lösen
Hast du das Gefühl gefunden, sprich es aus:
„Diese Wut in meinem Magen darf jetzt gehen.“
Während du diese Worte wiederholst, rollst du den Magneten (oder der Fingerspitze) vom 1. Chakra über den Kopf bis hinunter in den Nacken. Das Magnetfeld aktiviert deinen Energiekörper und unterstützt den Prozess.
Das Entscheidende ist nicht, positiv umzuformulieren, sondern ehrlich zu benennen, was da ist. Heilung bedeutet, dass das Gefühl seinen Platz hatte – und nun nicht mehr gebraucht wird.
Meist lösen sich gespeicherte Emotionen nach 10–15 Wiederholungen. Manchmal braucht es länger. Wichtig ist, dranzubleiben und genau hinzuhören, wann sich innerlich etwas verändert.
Schritt 3: Die tiefere Wunde berühren
Unter der Emotion liegt fast immer eine noch zartere Stelle – das eigentliche „Warum“. Vielleicht Angst, vielleicht Scham, vielleicht Einsamkeit. Es muss nichts benannt werden, es reicht das was ist zu spüren und heilen zu lassen.
Das ist der verletzlichste Moment. Hier braucht es Mitgefühl, Sanftheit, Selbstliebe. Sei für dich selbst die gute Heilerin, die geduldige Krankenschwester, die diese Wunde behutsam versorgt.
Sprich: „Diese Wunde darf jetzt heilen.“
Und begleite es wieder mit dem Magneten.
Oft spürst du, wie sich die Wunde wirklich schließt – das Thema ist nicht mehr brennend, sondern nur noch Erinnerung.
Integration
Eine Sitzung kann eine Menge bewegen. Starte sanft – eine Emotion pro Tag reicht am Anfang. Der Körper braucht Zeit zum Verarbeiten. Träume können intensiver werden, manchmal kommt auch eine Art „Verarbeitungsgrippe“. Sei geduldig.
Notiere dir deine Schritte. Manche Gefühle lösen sich so schnell, dass du hinterher kaum noch weißt, wie groß sie waren.
Langfristig wird die Praxis leichter, fast wie tägliches Yoga für die Seele: ein Ritual, das dich stabilisiert und Raum schafft für das, was wirklich wichtig ist.
Ergebnis
Wenn du dranbleibst, wirst du merken:
- Innere Stabilität wächst.
- Alte Trigger verlieren ihre Macht.
- Der kritische innere Dialog wird leiser.
- Mehr Ruhe, mehr Klarheit, mehr Wahlfreiheit.
Heilung bedeutet nicht, ein „besserer Mensch“ zu werden. Es bedeutet, freier zu sein – weniger gefangen in alten Mustern, offener für das Leben, so wie es jetzt ist.
Anhang: Kinesiologischer Selbsttest
Der einfachste und schnellste Weg, mehr über eine gespeicherte Emotion herauszufinden, ist es, den eigenen Körper direkt zu befragen. In der Kinesiologie geschieht das über Muskeltests. Es gibt einfache Selbsttests, die man schnell lernen kann – ein kurzes YouTube-Video reicht oft schon aus. Mit diesen Tests lässt sich der Körper auf Ja/Nein-Fragen ansprechen.
Bei manchen funktioniert es sofort, bei anderen weniger – manchmal hängt es einfach von Tagesform und Stimmung ab. Darum beginnt man am besten mit ein paar Justierungen: ein Ja/Nein-Test, ein Namens-Test („Ich heiße Hans-Peter“ sollte schwach bzw. „Nein“ anzeigen), und dann eine Kontrollfrage wie: „Kann ich heute mit dieser Emotion arbeiten?“
Hier ist noch ein anderes Video, allerdings auf englisch.
Natürlich gibt es auch andere Wege, Antworten zu bekommen – eine schamanische Reise, Pendelarbeit, Meditation oder Innenschau. Der Muskeltest ist einfach die praktischste und schnellste Methode, deshalb stelle ich sie hier in den Vordergrund.
Beispiel für eine kinesiologische Diagnose
Es geht nun darum, mehr über die Ursache des Problems zu erfahren. Typische Leitfragen sind:
- Wann war das ursprüngliche Ereignis?
- Was ist passiert, welches Gefühl steckt darin?
- Wo spüre ich es im Körper?
Ein Beispiel:
- War das Ereignis vor meinem 10. Geburtstag? → Ja
- Vor meinem 5.? → Nein
- Zwischen 5 und 7? → Ja
- Passierte es zu Hause? → Nein
- In der Grundschule? → Ja
Meist erscheinen mit den ersten Antworten schon Bilder oder Erinnerungsfetzen. In diesem Beispiel: Ein Bild meiner Grundschul-Lehrerin taucht auf, und plötzlich wird mir klar: Der Schmerz hängt mit einer Situation zusammen, in der ich unverschuldet zu spät kam und dafür vor allen zu Recht gewiesen wurde.
Damit ist das Gefühl bereits greifbar: Schuld, Ärger, „ich war das doch gar nicht“, „alle lachen“, „das ist unfair“… Und schon zeigt sich die Verbindung ins Heute: Mein Chef beschuldigt mich für etwas, das nicht mein Fehler war – ich reagiere unverhältnismäßig wütend, und mein Magen zieht sich jedes Mal zusammen, wenn ich an die Arbeit denke.
- Ist es also die Emotion „Ärger darüber, grundlos beschuldigt zu werden“? → Ja
- Spüre ich sie im Magen? → Ja
Wenn dabei keine Spontan-Erinnerungen auftauchen wählt man eine systematische Vorgehensweise: mit einer Emotionstabelle (Angst, Wut, Trauer,…) findet man die Emotion, und die Stelle im Körper – auch das funktioniert!
Über die Methode
Ich sage es offen: Diese Methode ist nicht wissenschaftlich im engeren Sinn. Erinnerungen aus der Grundschule wie in diesem Beispiel sind noch nachvollziehbar, aber was davor liegt – unter drei Jahren, bei der Geburt oder im Mutterleib – ist schwer überprüfbar. Das Gehirn ist in dieser Zeit noch nicht so entwickelt, dass es Erinnerungen abspeichern könnte. Dennoch tauchen dort Bilder oder Gefühle auf, die für uns innen absolut wahr sind. Manche gehen sogar weiter und stoßen auf Spuren aus „früheren Leben“.
Wichtig ist: Für Heilung spielt es keine Rolle, ob diese Erinnerungen „objektiv“ geschehen sind. Sie sind innere Bilder, die deinem Gefühl entsprechen – und genau mit diesen Bildern arbeiten wir. Rationales Argumentieren hilft hier nicht. Heilung geschieht, wenn wir die Emotionen sprechen lassen, ihre Geschichte würdigen und sie als innere Wahrheit akzeptieren.
Zeitrahmen
Für eine Diagnose genügen meist zehn Minuten. Es geht nicht darum, tief in die ganze Geschichte einzutauchen. Wer zu weit gräbt, verliert schnell Energie und verheddert sich in Drama, Schuld oder Scham.
Wenn du merkst, dass du den Faden verlierst: atme tief durch, erinnere dich an die Fakten, die du schon gesammelt hast, oder nutze eine kurze Meditation, um den Geist zu klären – und gehe dann weiter.
Quellen und Ursprünge der Methode
Diese Technik ist eine Verbindung verschiedener Methoden:
- Kinesiologie (Muskeltests)
- Emotion Code nach Bradley Nelson (Video: https://www.youtube.com/watch?v=N7S66OSNDiI)
- Preside Meditation: Das 7 day healing Program hat noch viel mehr Informationen zu emotionalen Wunden
- EFT (Klopftechnik) – kann als Ergänzung oder Alternative zum Magneten verwendet werden
- Vergebungsarbeit wie Ho’oponopono
- Mitgefühls- und Metta-Meditationen
- Dämonen füttern – Tsultrim Allione: das geht noch einen Schritt weiter bei sehr hartnäckigen Emotionalen Themen
Abgrenzung: Manche Therapien oder Selbsthilfe-Programme setzen auf den Kopf: Wenn ich nur verstehe, was passiert, dann hört es auf. Doch Verstehen allein bedeutet noch keine Heilung – es ist meist nur eine Strategie, um klarzukommen. Solange es Kraft kostet, ist es nicht wirklich gelöst. Dann handelt es sich um eine Coping-Strategie: man weicht Triggern aus, entwickelt Ängste oder baut Umwege, anstatt dass die alte Wunde wirklich heilen durfte.
The ho’oponopono „trick“ of repeating to yourself „I love you“ when in a negative situation really works. Just recently I was feeling a bit tired and some people on the bus were being really loud, and after a few minutes of that, I started my ILY mantra and they quieted down. Instantly. That happens again and again and now I want to know why. What’s the mechanism? This isn’t affirmations, you know. This is thinking something and influencing other people directly. What is this magic?