Mondfinsternis und überall poppen Ritual-Vorschläge, die krassesten Mond Events und haste nicht gesehen auf. Muss ich das?

Ich muss gar nix, genau das wars gestern.
Mit dem Zusatz: ich darf leben!
Hab mich eigentlich für hart chillen auf der Terasse entschieden, da hat man zwar nicht die beste Sicht aber OK genug nach Osten, passt schon. Es war Sonnenuntergang, ich gruschtel im Garten. Es dämmerte und ich schau immer öfter nach Osten, ja wo isser denn nun? Als um 8 immer noch kein Mond zu sehen war und ich aber völlig hibbelig hab ich doch meine Trommeltasche geschnappt und bin vors Dorf auf den Hügel.
Dort waren wie zu erwarten schon paar Leute, also lieber nicht trommeln, und so starre ich weiterhin hibbelig nach Osten, ja wo bleibt der Mond denn? Es wurde 20:30, um 20:45 ist die Finsternis ja schon vorbei, und ausser Wolken nix zu sehen. Chat mit Freundin die extra aus ihrer Stadt raus auf nen tollen Aussichtsberg weiter südlich gefahren ist, auch nix. Na ja, das wird heute wohl doch nix, einmal kurz ne Kontur gesehen zwischen den Wolken, das wars.
Die Leute gingen dann langsam heim. Und ich sitz auf der Wiese, hinter mir noch die letzten Farben vom Sonnenuntergang, über mir die Sterne, rings um einfach nur schöne Natur: Bäume, Wiesen, ein lauer Abend, keine Leute und meine Trommel dabei. Also hab ich getrommelt, und das nicht zum Reisen, zum Ritual oder zum Mond.
Ich hab einfach getrommelt weils so schön war am Leben zu sein. Weils so ein wahnsinniges Geschenk ist hier sein zu dürfen, mit all dem schönen hier, selbst die Sterne sind anders wenn man sie mit inkarnierten Menschenaugen sieht. Und ja ich war noch halb druff, vom all den Erlebnissen am schamanischen HeilungsWochenende, und was ich übers MenschSein erfahren durfte. Und ich hab mit allem geredet, mit den Gräsern und Bäumen und den dummen Kommentaren in meinem Kopf, und dem Mond der mittlerweile doch da war, und dem Sternenhimmel über mir. Von dort, wo so viele andere gucken was das nur für ein schräger Planet ist – oh ja der ist sowas von abgefahren und schräg, aber ich hab auch erzählt wie es hier so ist.
Bis ich genug hatte vom trommeln und tanzen im Mondschein, das könnt man öfters machen? So ohne Absicht und Tun, einfach sein. Saß noch ne Zeitlang auf der Wiese, und hab dem Mond zugeguckt der mittlerweile ne Lichtsichel hatte. Wenns ne besondere spirituelle Blutmond Botschaft gab, hab ich sie verpasst, war bestimmt wichtig und alles, aber schee wars da draußen.
Isses heut auch ohne Blutmond. Und morgen. Vielleicht regnets mal oder Mücken fressen einen, dann is halt anders, aber immer noch schee und Leben und überhaupt.